Modell: Cutty Sark

Heute mal wieder einen echten Klassiker: Ein Modell des wunderschönen Clippers Cutty Sark im Maßstab 1:150.

Das Schiff

Über das Original gibt es natürlich sehr viel zu schreiben, was man alles beispielsweise bei der Wikipedia sehr schön nachlesen kann. Erbaut 1869 in Dumbarton, wurde sie zuerst im Teehandel eingesetzt, wo sie zwar zuverlässig fuhr, aber keine Rekorde aufstellte. Mit dem Aufkommen der Dampfschiffe und der Eröffnung des Suez-Kanals waren Segelschiffe auf der Ostasienroute nicht mehr konkurrenzfähig, und es begann eine harte Zeit mit vielen Niederungen und Tragödien.

Erst als Richard Woodget das Steuer übernahm ging es aufwärts, und sie konnte ihr Potential zeigen. Er ließ die Masten kürzen und die Takelage vereinfachen, so dass das ganze Schiff mit seinen 3000 m² Segelfläche von nur 20 Mann bedient werden konnte. Auf den Wollfahrten um Kap Hoorn stellte es dann in den zehn Jahren unter seiner Führung viele Rekorde auf.

Nachdem das Vollschiff bei Willis 1895 außer Dienst gestellt wurde, landete der Rumpf erst in Portugal, kehrte dann als stationäres Ausbildungsschiff nach Falmouth zurück, und 1957 wurde schließlich das restaurierte Schiff ins Trockendock nach Greenwich verlegt, wo es seitdem als Museumsschiff zugänglich ist.

2007 kam es zu einer Tragödie, als sie bei Restaurierungsarbeiten fast vollständig ausbrannte. 2012 wurde das Schiff dann nach einer vollständigen Reparatur wieder eröffnet.

Der Bausatz

Ich habe das Modell gebraucht erstanden, da der Bausatz in 1:150 schon lange nicht mehr aufgelegt wird. Die Qualität des Bausatzes ist sehr gut, alle Kleinteile sind sauber ausgearbeitet. Die Decksplanken wie auch die Rumpfbeplankung sind korrekt ausgeführt, und die Masten und Rahen ausreichend stabil konstruiert. Wie immer sind die Plastikwanten eher scheußlich und wurden von mir durch selber geknüpfte Wanten ersetzt, ebenso habe ich die Segel selber genäht, bei knapp 40 Stück ein Unterfangen, dass ich gründlich unterschätzt habe. Da das auch mein erstes größeres Bauvorhaben mit eigenen Segeln war lief einiges noch nicht so optimal und ich habe doch einige Fehler gemacht, war aber nicht motiviert genug die etwas missratenen Segel noch einmal neu zu nähen.

Die Aufgänge zu den oberen Decks waren als massive Plastikklötze ausgeführt und wurden ebenfalls ersetzt. Außerdem habe ich im Bausatz nicht vorhandene Leesegel auf einer Seite ergänzt, weil ich denke dass das bei dem schönen Schiff noch einen grandioseren Eindruck macht.

Wie üblich waren auch keine Klötze und Rollen dabei. Für diese habe ich mich in Anbetracht der schieren Menge und des sehr kleinen Maßstabes für ein Schnellverfahren aus hartem Karton entschieden und mehr auf „Allgemeineindruck“ denn auf „absolute Detailtreue“ gesetzt.

Der Bau

Die Passgenauigkeit war zufriedenstellend, trotz des Alters des Bausatzes waren nur wenige Teile verzogen, und auch die Decals ließen sich noch verwenden.

Die Anleitung war korrekt und verständlich und es waren, anders als z.B. bei der Gorch Fock, keine groben Fehler drin. Auch die Bemalung war nachvollziehbar, ich habe mich letztendlich aber für eine Farbvariante aus der aktiven Zeit unter Woodget und gegen die aktuelle als Museumsschiff entschieden.

Die Takelanleitung war sehr spartanisch und wie immer habe ich stattdessen anhand der Pläne und Bilder eine vollständigere Version verbaut (uff!)

Letztendlich habe ich auch noch ein paar Matrosen aus dem Modellbahnsortiment improvisiert, um dem Ganzen etwas mehr Leben einzuhauchen.

Bilder