Und wieder mal ein kleines Modellschiff: Diesmal das Segelschulschiff Gorch Fock (II) der Bundeswehr. Das Schiff war ja wegen der langwierigen Restaurierung lange im Dock und fährt erst seit kurzem wieder über die Meere. Die bewegte Geschichte des Schiffes sowie der anderen Schiffe aus der Serie habe ich euch oben verlinkt.
Das Modell
Der Bausatz ist ein älterer Revell-Bausatz im Maßstab 1:150, der wohl baugleich mit dem entsprechenden Kit von Heller ist. Produziert wird das Modell schon lange nicht mehr, von Revell gibt es die Gorch Fock (und das Schwesterschiff Eagle) nur noch in 1:253 oder noch kleiner.
Das Alter des Bausatzes sieht man schon daran, dass die Bemalanleitung noch den Zusatnd um die 80er Jahre wiedergibt – interessanterweise ist auf dem Karton wiederum eine andere Variante abgebildet. Man könnte natürlich leicht auf die aktuelle Farbgebung umstellen (Bildmaterial gibt es hierzu ja genug), ich fand es aber ganz interessant tatsächlich diesen etwas älteren Stand einmal zu bauen.
Die Qualität
Je nun… normalerweise sind die älteren Heller- und Revell-Bausätze nicht schlecht. In diesem Fall war ich aber doch arg enttäuscht. Die Passgenauigkeit war zwar zufriedenstellend und die Teile auch nicht groß verzogen und relativ gratfrei. Nur leider passte die Anleitung so gar nicht zum eigentlichen Bausatz. Das ging gut solange man nur den Rumpf bauen musste (dort konnte man mit etwas Kreativität sich noch retten), aber bei der Takelung fingen die Probleme dann an. Jungfern an völlig falscher Stelle, die Wanten wohl für einen ganz anderen Bausatz gedacht (da ich sie selbst knüpfe nicht ganz so schlimm), die Davits komplett zufällig verteilt usw. usf.
Auch die Instruktionen zu Bemalung waren… „kreativ“.
Licht und Schatten
In meinem Bausatz waren einige Rahmen doppelt, was für die Masten und Rahen auch sehr gut war, da diese aus extrem dünnen Material gefertigt waren. Vermutlich müsste man sie eigentlich aus Holz nachbauen, ich konnte mich aber mit den doppelten Rahmen retten. Keine Ahnung ob das eine Eigenheit nur meines Exemplars war.
Auf der Habenseite: Eine sehr saubere Anleitung für die Takelung an sich, die auch sinnvoll und vollständig war, nachdem man die oben erwähnten Eigenheiten vom Tisch hatte.
Auf der Negativseite: Eine völlig unzureichende Anzahl an Blöcken. Im Endeffekt habe ich ungefähr 100 Holzblöcke von Amati nachgekauft, die natürlich eigentlich nicht so gut passen, da das Schiff ja nach Metallblöcken verlangt, und es diese in diesem Maßstab nicht (zu bezahlbaren Preisen) gibt. Eigenbau ist ohne 3D-Drucker oder einer Metallspritzgußanlage eher auch nicht drin.
Die hässlichen Plastiksegel habe ich wie immer durch Stoffsegel ersetzt, was bei der Anzahl schon einiges an Arbeit kostet.
Im großen und ganzen also schon einiges an Arbeit bis hier ein zufriedenstellendes Ergebnis herauskam. Insbesondere die vielen Fehler in der Anleitung waren schon sehr frustrierend.