So, heute geht es um Möpse. Nein, nicht die kleinen komischen Hunde die aussehen als wären sie gerade gegen eine Wand gerannt… Die Rede ist von Brüsten. Solange die Hormontherapie bei mir nicht echte Dinger produziert und eine OP ebenfalls nicht in Sicht ist, muss Frau sich eben anders behelfen, um den BH etwas zu füllen. Und da bieten sich Silikoneinlagen durchaus an. Normalerweise sitzen die ganz gut, aber manchmal eben nicht. In solchen Fällen braucht es dann etwas Hilfe. Beispielsweise in der Form des V-Tape wasserfest, dass ich euch heute vorstellen will.
Das Objekt der Begierde
Aber der Reihe nach. Auch wenn ich nicht immer Einlagen im BH trage, manchmal braucht man sie eben doch. Weil das Kleid sonst einfach schlecht aussieht oder nicht richtig sitzt, oder weil es sich einfach auch gut anfühlt. Ausstopfen mit Socken will man eigentlich nicht, und so kommen eben schnell Silikonbrüste ins Spiel. Die gibt es in allen Größen, von AA bis KK oder vermutlich noch mehr. Superfetisch-Euter muss ich nun echt nicht mit mir rumschleppen. Bei mir sieht Körbchengröße B eigentlich am besten aus und lässt sich auch am angenehmsten tragen (ich habe einen Unterbrustumfang von ca. 90). Vernünftige Exemplare gibt es so ab 30 EUR z.B. bei Amazon im China-Store, oder natürlich bei spezialisierten Shops, dann meist etwas teurer.
Das Problem
Meistens sitzen die in der Größe gut in einem Standard (Bügel-)BH. Es gibt auch BHs mit extra Taschen (Suchbegriff „Mastektomie„), aber eigentlich braucht es das nicht, wenn der BH einigermaßen viel Schale anbietet. Tut er das nicht, weil man beispielsweise so blöd war einen Push-Up-BH zu kaufen, dann fangen die Probleme an. Erst recht beim Schwimmen im Badeanzug oder Bikini. Ganz zu schweigen, wenn man gar einen halterlosen oder gar keinen BH tragen will, weil das Kleid entsprechend ausgeschnitten ist.
Nun gibt es zwar selbstklebende Titties, aber ich konnte mich mit denen bisher nicht so recht anfreunden. Die „Klebeschicht“ ist meistens Silikon, und egal was einem die Hersteller so versprechen, so richtig dolle hält es nicht. Für den normalen Einsatz, um das leidige Rumrutschen zu verhindern, geht es meistens noch. Aber schon beim Sport ist schnell Schluss, sobald man mal etwas mehr schwitzt. Schwimmen oder gar BH-freies Leben fällt völlig flach, dafür reicht die Haftkraft nicht. Außerdem ist die Klebeschicht trotz aller Pflege sehr schnell hinüber. In einem Haushalt mit zwei Katzen kann man das sowieso vergessen. Viel zu viele Haare.
Don’t…
Teilweise wird empfohlen, mit Mastix oder medizinischem Haftkleber (z.B. von Hollister) abzuhelfen. Hier kann ich nur sagen – lasst es. Ja es klebt. Überall. Und man bekommt es nie wieder wirklich sauber weg. Mastix mochte meine Haut auch überhaupt nicht.
V-Tape – Die Lösung?
Zufällig bin ich dann über das V-Tape wasserfest gestolpert. Wiederverwendbare Klebestreifen, dazu noch hautfreundlich, das wollte ich mal probieren. Sehr billig sind sie nicht, aber wenn man sie wiederverwenden kann…
Also fix ein Set im Transgender Shop geordert. 18 Stück und 5 Reinigungstücher schienen mir erstmal genug zum testen. Ein bisschen unglücklich fand ich dass man die Versandkosten nirgendwo sehen konnte, außer dann im Warenkorb. Aber vielleicht bin ich auch nur zu blind. Die Lieferung kam dann sehr schnell, diskret verpackt, mit einem persönlichen Anschreiben.
Drin waren sechs Bögen à drei Tapes, sowie die versprochenen Reinigungstücher. Außerdem noch ein kleines Geschenk. Das kam dann als erstes zum Einsatz. Sehr, sehr nett und dafür ein fettes Dankeschön.
Im Einsatz
Entscheidend ist aber natürlich ob sie das Versprochene auch halten. Es gab dann relativ lange doch keine gute Gelegenheit, die Tapes mal wirklich auszuprobieren. Irgendwann ging es dann aber mal schwimmen, und das war dann ein ganz guter Test. Ich habe noch ein paar (ehemals selbstklebende) A-Size Brüste, und diese waren ein geeignetes Testobjekt. Ich habe dann oberen Ende jeweils einen Streifen aufgeklebt, weil unten durch den Bikini-Bügel genug Stütze da war, und dann ging es ab.
Ja, hält schon.
So ganz wohlgefühlt habe ich mich dabei nicht, die Haftkraft verglichen mit z.B. Haftkleber schien mir doch etwas geringer zu sein. Aber tatsächlich ging alles gut. Insofern schon mal eine Empfehlung. Auch das Reinigen klappte problemlos, wiewohl man beim Abziehen der Streifen wirklich aufpassen sollte dass man nicht versehentlich die Folie auf der Brustrückseite beschädigt.
Ich habe dann noch einen Testlauf mit den B-Cups unternommen. Dort bin ich dann auf Nummer sicher gegangen und habe zwei Streifen pro Einlage verwendet – siehe Skizze auf dem Bild nebendran. Das hielt dann auch ohne BH ganz gut, auch wenn ich zur Party dann schon einen (halterlosen) getragen habe. Die Haftkraft ließ beim Schwitzen dann aber doch merklich nach, und so würde ich sie ganz ohne BH eher nicht tragen. Mit ein bisschen Stütze war aber alles sicher.
Fazit
Für kleinere Größen auf jeden Fall einen Versuch wert. Ich habe sie zwar seitdem auch nicht nochmal sinnvoll einsetzen können, aber sie vergammeln ja nicht, und der Sommer kommt bestimmt wieder. Größere Größen (gefühlt ab D) und/oder (Wasser-)Sport würde ich aber nicht ohne eine weitere „Sicherung“ machen. In jedem Fall werde ich im Transgender Shop sicher noch mehr davon (und auch anderes) bestellen