Nach der langen Rundreise wollte ich den ersten Tag zurück in Tokio etwas geruhsamer angehen lassen. Das Wetter war richtig schlecht, und so bot es sich an eine Indoor-Aktivität zu unternehmen. Leider war meine Planung schlecht: Digital-Arts-Museum, Studio-Ghibli-Park, Teezeremonie – für all das braucht man mehrere Monate Vorlauf und Glück. Da traf es sich gut, dass Amber etwas gefunden hatte, das auch mit Studio Ghibli zu tun hatte: Im Yokosuka Museum of Art war gerade eine Ausstellung über den Produzenten des Studios eröffnet worden: Toshio Suzuki.
Yokosuka
Die Anfahrt war etwas komplizierter. Erst ging es mit der Bahn nach Yokosuka. Dort liegt im Hafen die Mikasa, ein altes Schlachtschiff aus dem frühen 20. Jahrhundert, das zu einem Museumschiff umgebaut wurde. Eigentlich eine perfekte Gelegenheit, die Wartezeit bis zum Ausstellungsbeginn zu überbrücken. Aber es gab irgendwie am Hafen eine Veranstaltung und trotz mehrfachen Fragen konnte ich nicht herausfinden, welches die Warteschlange für das Schiff war. Sofern es an dem Tag überhaupt eine gab.
Also latschte ich durch den Regen zurück zum Bahnhof, mampfte unterwegs eine Kleinigkeit und für dann mit Zug uns Bus bis zum Museum. Dort war ich dann zu früh, und da dort (wie fast überall in Japan) die Einlasszeiten streng getaktet waren, musste ich am Ende der Welt noch eine knappe Stunde totschlagen, zu wenig um noch eine andere Ausstellung zu besuchen, zu lange, um in Wind und Regen die Gegend zu erkunden. Das war also schlecht geplant.
Toshio Suzuki-Ausstellung
Endlich durfte ich dann aber in der Warteschlange weiterfrieren, und nach etwa 10 Minuten war ich dann im Warmen.
Die Ausstellung… Nun ja… Es war mega interessant, oder hätte es zumindest sein können, wenn ich irgendetwas verstanden hätte. Wenig überraschend waren alle Texte ausschließlich auf Japanisch. An sich nicht so schlimm, nur leider hatte ich in dem Gebäude keinerlei Empfang und auch kein WLAN, und so konnte mir mein geliebtes Google Translate nicht weiterhelfen. Hätte ich mal im Sprachkurs besser aufgepasst.
Es gab viele Eindrücke mitzunehmen, aber das große Gesamtbild und die Bedeutung Suzukis für das Studio blieb mir verborgen. Und da es auch recht voll war hatte ich selten genug Zeit mir etwas mal länger anzusehen. Immerhin konnte ich aber einen Schwung Merchandise abgreifen.
Fazit: Interessant, aber wahrscheinlich hätte ich den Tag besser mit Shopping verbracht.
Abendessen in Asakusa
Nach einer längeren Odyssee zurück steuerte ich dann direkt Asakusa an. Eigentlich wollte ich wieder in mein Lieblings-Izakaya, aber dort war schon alles ausgebucht. Also gab es lecker Soba mit einer frittierten Zwiebel und dann noch flambierten Thunfisch in einem der unzähligen anderen Restaurants rund um den Sensō-ji.