In der Modellschiff-Serie gibt es heute ein altes Modell von Heller, nämlich das Schulschiff Amphitrite.
Amphitrite – das Schiff
Amphitrite – dieses schöne und elegante Schiff hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. 1887 als zweimastiger Rennschoner in England gebaut, folgten in den darauffolgenden Jahren viele Eigentümerwechsel und Umbauten, so der einbau einer Hilfsmaschine und der Umbau zu einem Dreimast-Gaffelschoner, dann einer Barkentine, und dann endlich wieder zurück zum Schoner. Mit diesem Rigg fährt sie heute immer noch, jetzt als Schul- und Trainingsschiff für den Clipper DJS. In den siebziger Jahren kam sie auch als Filmschiff zum Einsatz, unter anderem für die Serie Graf Luckner. Weitere Details könnt ihr ja bei der Wikipedia nachlesen.
Der Bausatz
Das Kit ist ein älterer Bausatz von Heller im Maßstab 1:150 und zeigt das Schiff im Zustand der Barkentine, also vermutlich aus der Zeit als Filmschiff. Da es ein recht kleines Schiff ist, könnte der Maßstab ruhig auch etwas größer sein. Allerdings passt es so gut zu meinen anderen Schiffen im selben Maßstab. Der Bausatz war lange Zeit nicht erhältlich und ich habe ihn in den späten 90er Jahren gebraucht aber unbespielt gekauft. Inzwischen scheint er bei Heller im Rahmen des „Heller Classics“-Programm wieder neu aufgelegt worden zu sein.
Die Qualität
Insgesamt handelt es sich um einen sehr soliden Bausatz in der damals für Heller üblichen guten Qualität. Meines Wissens ist es ein originales Design, das nicht von anderen Herstellern zugekauft wurde. Ich habe das Modell zumindest nie irgendwo anders gefunden. Die Qualität der Plastikteile war sehr gut, und als kleines Schmankerl waren für die vielen Fenster echte Plexiglasteile dabei. Weniger gelungen waren die recht mickrigen und wackligen Nagelbänke.
Die Bauanleitung war knapp aber verständlich, die Takelanleitung hingegen sehr spartanisch, am besten ignoriert man sie ganz und behilft sich anderweitig. Wie leider üblich waren keinerlei Blöcke und ähnliche Kleinteile dabei. Für diesen Bausatz hatte ich dann auch keine nachgekauft oder selber hergestellt. Eventuell werde ich noch einmal neu auftakeln und dabei dann auch die Plastiksegel gegen Stoffsegel austauschen. Wie bei Heller üblich musste man die Wanten mit Hilfe eines kleinen Webrahmens selber herstellen. Sie korrekt zu knüpfen ist in der Größe schon sehr schwer, und so kam ein simples Web- und Klebverfahren zum Einsatz.
Die Abziehbilder waren schon etwas älter, ließen sich aber noch ganz gut anbringen. Alle Plastikteile waren sauber gefertigt, mit wenigen und gut zu entfernenden Auswurfstellen und wenig Graten.
Die Figuren habe ich aus dem Eisenbahnersortiment geklaut und hoffentlich passend umlackiert.