Tag 19: Kamakura

Nach dem Inseltrip ging es zurück nach Kamakura. In dieser historisch äußerst wichtigen Gegend (Kamakura war vom 12. bis ins 14. Jahrhundert die Kaiserstadt) gibt es jede Menge Tempel und Schreine zu sehen. Allen voran natürlich die riesige Buddha-Statue in Hase.

Man kann von Enoshima aus bequem mit der Enoden zurück fahren und eigentlich an jeder Haltestelle etwas interessantes finden. Notgedrungen musste ich hier eine kleine Auswahl treffen.

Gokuraku-ji

Ein kleines Fröschchen im Joju-in
Ein kleines Fröschchen im Joju-in

Der Gokuraku-ji ist ein wunderschöner alter buddhistischer Tempel aus dem 13. Jahrhundert. Vom gleichnamigen Bahnhof sind es nur ein paar Meter, und dann steht man vor dem Sanmon, dem Eingangstor, das reetgedeckt ist (findet man in Japan sonst sehr selten). Nach dem Gewusel in Enoshima ein gute Gelegenheit, ein bisschen runter zu kommen. Der Priester Ninshō, der den Tempel 1259 gründete, widmete sein ganzes Leben der Krankenpflege, vor allem den an Lepra Erkrankten, und es handelt sich somit um eines der ersten Krankenhäuser in Japan überhaupt. Die Innenbereiche sind leider nicht zugänglich und eigentlich darf man auf dem Gelände auch nicht fotografieren (was ich aber nicht wusste. Nun ja…)

Wenn man der Straße nach Hase folgt, kommt man schnell zum Joju-in. Dieser Tempel stammt ebenfalls aus dem 13. Jahrhundert. Besonders schön die kleinen Wasserspiele und Statuen (unter anderem ein fröhliches kleines Fröschchen und ein grimmiger Drache!). Im Sommer, wenn alles blüht, dürfte der Garten ausgesprochen prächtig sein. So war alles noch ein bisschen in Warteposition.

Direkt angrenzend befindet sich ein großer buddhistischer Friedhof, und dann ist man auch schon in

Hase

Die große Attraktion in Hase ist sicherlich die bronzene Monumentalstatue des Buddha im Kotoku-in. Daneben hat der Ort aber auch noch jede Menge anderer schöner Ecken zu bieten

Shugen-ji und Hase-dera

Stele im Shugenji-Tempel

Der Shugen-ji ist ein kleiner Schrein direkt auf dem Weg vom Bahnhof Hase zum Hase-dera. Ein kleiner, wunderschöner Garten lädt zum Verweilen ein. Eine kleine historische Legende rankt sich um die Gründung – eine typische Geschichte aus der Feudalzeit.

Der Hase-dera liegt an einem Berghang etwa 400 m weiter entfernt und ist einer der großen buddhistischen Tempel in Kamakura. Verpeilt wie ich bin, hatte ich die Hauptattraktion komplett übersehen – die knapp 10 m hohe, vergoldete Kannon-Statue aus Kampherholz. Stattdessen erfreute ich mich an den schönen Koi-Teichen, dem Ausblick über Kamakura und den hunderten kleinen Jizō-Statuen. Der Eintritt ist mit 400 ¥ moderat, wobei ich auch hier eher einen Besuch später im Jahr empfehlen würde. Besonders im Herbst ist das sicher toll!

Daibutsu im Kotoku-in

Die Schuhe des Buddha

Nun ging es, vorbei an einigen weiteren kleinen Tempeln und Schreinen, zum Kōtoku-in, dem „Sitz“ des Daibutsu. Zweifellos die am meisten besuchte Sehenswürdigkeit in Kamakura. Die Bronzestatue aus dem 13. Jahrhundert ist fast 13 m hoch, und man kann sie sogar von innen erkunden (habe ich aber nicht gemacht). Früher hatte der Buddha ein Dach über dem Kopf, das aber im 15. Jahrhundert abgebrannt ist, wie auch große Teile des restlichen Tempels. Nett auch die riesigen Strohschuhe des Buddha, die an einer Wand hängen.

Hier kostet der Eintritt schlappe 300 ¥.

Shopping in Kamakura

Ich hatte in Hase noch ein bisschen Zeit und war an einigen Geschäften für gebrauchte Kimonos vorbei gekommen. Hier schienen die Chancen also wesentlich besser zu stehen, einen schönen Kimono, oder noch besser einen Yukata zu ergattern.

Tatsächlich hatte ich schon im ersten Laden mit dem sehr generischen Namen „Tax free shop“ Glück. Auch wenn es von aussen unglaublich chaotisch und auch etwas schmuddelig aussah, wurde ich doch sofort sehr freundlich ver- und umsorgt. Die etwas ältere Dame nahm sich viel Zeit, mir in einen schönen Yukata zu helfen, band mir auch den Obi (leider war ich zu dumm mir das gleich zeigen zu lassen), und ich hatte auch genug Gelegenheit, noch ein paar nette Accessoires zu kaufen. Vermutlich alles nicht unglaublich hochwertig, aber für mich trotzdem alles nette Souvenire, die noch gerade in den Koffer passten.

Den Yukata konnte ich dann zurück in Deutschland auch schon einige Male anziehen.

Bilder – für weitere Informationen auf das jeweilige Bild klicken:

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