Die Insel Enoshima sollte mein erstes Ziel am letzten (vollen) Tag der Reise werden. Normalerweise fährt man dort wegen der schönen Sandstrände oder Gärten hin, dafür war das Wetter aber leider etwas zu schlecht. Aber es gab trotzdem einiges zu sehen!
Mit der Enoden von Kamakura nach Enoshima
Am einfachsten erreicht man die Insel von Kamakura (oder Fujisawa) mit der Enoshima Dentetsu, oder kurz Enoden. Dieses kleine Züglein bummelt gemütlich, eher wie eine Straßenbahn, durch die Landschaft, so dass man viel Zeit hat, die Gegend zu genießen. Dabei fährt man quasi direkt durch die Vorgärten der Anlieger.
Die Linie hat einige Berühmtheit in Anime-Kreisen erlangt, da sie sozusagen das Rollenmodel für „kleine Vorortzüge“ dort darstellt. Von daher ist es oft sehr voll. Einige der Bahnübergänge wurden inzwischen auch abgesperrt, damit sich Schaulustige nicht verletzen. An diesem Tage ging es aber mit dem Passagieraufkommen, eventuell auch wegen des schlechten Wetters, und weil unter der Woche natürlich insgesamt (etwas) weniger los ist. Ich kann trotzdem nur empfehlen, etwas mehr Zeit einzuplanen, vor allem für den Rückweg. Ansonsten wird es ein langer Fußweg nach Kamakura…
SUICA/PASMO kann man dort nutzen, es empfiehlt sich, gleich das Tagesticket zu kaufen, sofern man auch in den kleinen Orten entlang der Strecke mal aussteigen will. Der JR-Pass gilt nicht!
Schreine und Drachen auf Enoshima
Die Insel ist über eine lange Brücke mit dem Festland verbunden. Man ist etwa eine Viertelstunde unterwegs. In der Ferne konnte ich schon das große Gebäude des Enospa sehen. Noch einmal ein Wellness-Tag wäre sicher auch auch ganz nett gewesen, insbesondere bei dem nasskalten, windigen Wetter. Bei gutem Wetter hätte man sogar die Chance, den Fuji zu sehen. Aber leider hat das Spa eine strikte No-Tattoo-Policy!
So ließ ich das Spa links liegen, kaufte ein paar leckere Teigbällchen und stromerte ein bisschen am Ufer herum. Auch zu Dr. Fish wollte ich an dem Tag nicht gehen, wobei ich die Idee, sich von Fischen die armen Füße „machen“ zu lassen, schon witzig fand. Nächstes mal dann…
Natürlich gibt es auf der Insel auch jede Menge Treppen, wie überall in Japan, und die größte führt dann auch gleich zu den…
Enoshima-Schrein(e)
Wenn man die Treppen erklommen hat, hat man die Auswahl zwischen drei Schreinen, die zwar zusammengehören, aber über die halbe Insel verteilt sind. Von oben hat man auch einen schönen Ausblick auf das Meer.
Wenn man dann weiter wandert, kommt man an einer pittoresken Schlucht (Yama futatsu) vorbei. Das ist auch bei stürmischem Wetter ganz malerisch.
Drachen gibt es auf der Insel auch jede Menge, da sich um die Insel die Legende von der Göttin und dem fünfköpfigen Drachen rankt. Eine „Drachen-Liebesglocke“, ein kleiner Schrein in Drachengestalt, und auch hier gab es einen Drachen zu sehen:
Die Iwaya-Höhlen
Diese Höhlen befinden sich an der Südspitze der Insel. Auf dem Weg dorthin kommt man an einem kleinen Felsen vorbei, der die Form einer Schildkröte hat. Die Höhlen selber kosten 500 ¥ Eintritt. In der ersten Höhle findet man eine kleine Geschichte der Insel und zwei kleine Schreine. Man bekommt eine Kerze mit auf den Weg, da die Decke recht niedrig ist, sollte man aufpassen, sich nicht den Kopf zu stoßen.
In der zweiten Höhle dann der Drache – natürlich! Sehr bunt, mit Musik und Stimmung. Ich fand es eher etwas befremdlich, aber auch ganz witzig. Auf jeden Fall dreht sich auf der kleinen Insel wirklich alles um das Drachenthema!
Auf dem Rückweg kam ich dann noch an den Samuel Cocking Gärten sowie dem großen Aussichtsturm auf der Insel vorbei. Da es aber inzwischen wirklich eklig nass war und somit die Aussicht auch nur mäßig, beschloss ich , beides auf ein anderes Mal zu verschieben.