Asakusa
Nach dem schönen Erlebnis ging es dann weiter zum Hauptziel des Tages: Dem Sensō-ji. Diese alte und wichtige Tempelanlage wollte ich, wie wohl jeder Japantourist, natürlich nicht verpassen. Vom Katzencafé waren es nur ein paar Meter, und ich kam über das Osttor schnell auf die Anlage.
Das war jetzt ganz anders als im Benten-dō, und auch ganz anders als so ein typischer Sakralbau in Deutschland. Eher mit der Kölner Domplatte zu vergleichen. Dann erinnerte ich mich, dass es früher rund um die Kirchen auch nicht so anders war. Dort gab es auch Jahr- und Floh- und Wochenmärkte und generell war es dort auch immer sehr lebendig. Mir fiel ein wie es in Frankreich und Italien immer so war, und auf einmal erschien mir dieses Gewusel hier gar nicht mehr so fremdartig.
Ich stürzte mich also ins Getümmel. Bei der ganzen Erkundung gab es dann auch noch eine witzige Zufallsbegegnung. Aber lest selbst:

Akihabara – Shopping Teil 2
Nach dem Sensō-ji hatte ich noch etwas Zeit bis zum Abendessen übrig, und ich entschloss mich kurzerhand, einen kleinen Abstecher nach Akihabara zu machen. Nicht unbedingt, um dort gleich einzukaufen, sondern um dort eine paar erste Erkundungen zu machen. Vielleicht würde man dann bei der echten Shoppingtour etwas gezielter vorgehen.
Yodobashi Akiba

Quatsch: Natürlich war ich neugierige auf die legendären Elektronikmärkte. Also ging es direkt zum Yodobashi Akiba. Und ich wurde nicht enttäuscht. Ich fand dort neben gefühlt 2000 iPhone-Hüllen, einem kompletten Stockwerk mit elektronischen Musikinstrumenten und einer riesigen Laptop-Abteilung, bei der ich mich ärgerte, dass es alles sehr Geräte mit einer japanischen Tastatur waren, auch eine komplette Etage zum Thema Modellbau. Das war natürlich ein unerwarteter Glücksgriff, war ich doch insgeheim auch ein bisschen auf der Suche nach einem speziellen Modellbausatz für ein Segelschiff, der in Deutschland fast unmöglich zu bekommen war.
Tatsächlich hatte ich Glück – ich konnte meinen Augen kaum trauen, und am liebsten hätte ich ihn gleich mitgenommen. Der Preis war auch sensationell, ca. 15,000 ¥, und dann würden noch einmal 10% Steuerbefreiung abgehen. In Deutschland ist der Listenpreis fast das doppelte. Aber leider war mein großer Koffer noch nicht da, und ich war mir über den freien Platz da drin

nicht mehr so ganz sicher. Also merkte ich mir den Ort und hoffte dass das Schiff bei einem späteren Besuch noch da wäre. Eventuell würde es das auch in anderen Geschäften geben. Aber mein Eindruck war schon, dass auch in Japan der der klassische Plamo-Sektor, von Kriegsmaschinerie einmal abgesehen, stark im Niedergang war. Den größten Teil der Fläche nahmen Mecha, Gunpla und sonstige Anime/Manga-Szenarien ein. Viel Zubehör gab es natürlich schon, aber ich brauchte akut kein Werkzeug oder Farben.

Abendessen
Leicht überfahren verließ ich den Laden wieder. Zum „Donki“ wollte ich ursprünglich auch noch, aber jetzt war die Zeit doch deutlich vorangeschritten und der Hunger auch zu groß. Ich textete Amber an, und wir verabredeten und auf 19:00 am Kaminarimon. Google Maps liess mich dort leider im Stich, und so irrte ich erst zum falschen Tor. Aber letztendlich fanden wir uns dann.
Wir gingen dann in eine spassige Fusion-Kneipe in der Nähe. Dort aßen wir Pizza im japanischen Stil. Mein Topping waren einge Unmenge kleiner, weißer Fischlein, die ein bisschen wie kleine Würmer aussahen. Ich hoffte dass sie alle tot waren – auf Gakh hatte ich keine große Lust; schloß die Augen und biss hinein. Aber es war alles einwandfrei, sehr lecker und ich war voll befriedigt. Und auf einmal sehr, sehr müde und beschloß, den nächsten Tag ruhig anzugehen…