Zum Abschluss des ersten Tages ging es dann zu einer der wichtigsten Touristen-Attraktionen in Tokio: Dem Sensō-ji in Asakusa (浅草寺).
Im Sensō-ji in Asakusa
Die Anlage Sensō-ji liegt im Stadtteil Asakusa und ist einer der ältesten und wichtigsten buddhistischen Tempel in Tokio und generell in Japan. Mein Eindruck: Bunt, laut, wuselig (und dabei war es noch nicht einmal Hochsaison). Eine Unmenge an Eindrücken, die ganz anders wirken als beispielsweise ein Sakralbau oder gar ein Kloster in Deutschland.
Vom Asakusa Nekoen kam ich über das Osttor zu der Anlage. Etwas ungewöhnlich, da die allermeisten Touristen wohl über die Einkaufsstraße Nakamise-dori und die beiden großen Tore Kaminari-mon und Hōzō-mon hereinströmen – nun gut, ich verließ dafür den Komplex dann auf diesem Wege.
Nachdem ich den etwas kleineren Asakusa-Schrein besichtigt hatte, betrat ich wie hunderte andere die große Haupthalle. Eine großartige Kannon-Statue konnte man dort besichtigen und an einem der vielen Verkaufsstände dann auch Devotionalien beziehungsweise für mich die ersten Souvenirs einkaufen: für das befreundete Brautpaar einen kleinen Glücksbringer, der die Beziehung beschützen soll. Kann ja nichts schaden, dachte ich.
Ich drehte mich um – ups… die Leute kenne ich doch?
Zufallsbegegnung Nummer 1
Tja, die Kabinencrew aus dem Hinflug, die mir so nett bei meinem Gepäck geholfen hatte, war auf dieselbe Idee gekommen. Da wegen des Streiks in Deutschland ihr normaler Rückflug ausgefallen war, erforschten sie ebenfalls Tokio. Nun ist diese Anlage sicherlich einer der Orte wo man unbedingt hin muss. Trotzdem ist bei einer Metropolregion mit fast 38 Millionen Einwohner nicht unbedingt damit zu rechnen, sechs Menschen wieder zu treffen, mit denen man sich nicht verabredet hat. Wir quatschten dann noch eine ganze Weile. Ich holte mir noch ein paar Tipps ab, sowohl zum Sightseeing als auch zum Einreichen der ganzen Rechnungen für meine Noteinkäufe. Und wir vereinbarten dass, sollten wir uns noch einmal über den Weg laufen, wir einen draufmachen würden. Dazu kam es leider dann doch nicht. Schade…
Orakel
Ich begab mich dann nach draußen und besichtigte einige kleinere Schreine und Statuen. Hunger bekam ich langsam auch, und so holte ich mir in der Nakamise-dori eine süße Kleinigkeit (irgendetwas mit/aus Süßkartoffeln), denn so richtig gegessen hatte ich an dem Tag noch nicht. Später würde ich ja dann mit Amber essen gehen.
Auf dem Weg nach draußen hatte ich in dem Gewusel einige dieser Orakelstände gesehen, und meine Neugierde war geweckt. Auch wenn sich selber an so was ja nicht glaube, wollte ich das Erlebnis durchaus mitnehmen. Geschickterweise hatte ich nach dem Essenskauf etwas Kleingeld, und so warf ich 100¥ in eine der Boxen, wünschte mir etwas, griff mir eine der Metalldosen und schüttelte. Ich stellte mich dabei ziemlich dämlich an, aber irgendwann fiel dann mal ein Stäbchen heraus. Das teilte mir dann wiederum mit, in welcher Schublade ich mein Schicksal erfahren würde.
Leider eine Niete… Um dem Ritual Genüge zu tun, faltete ich den Zettel zusammen und band ihn an eine Drahtschnur an einem der vielen Gestelle, wo schon recht viele Zettel hingen. Angeblich vertreibt das nämlich das Unglück. Das war also meine Erfahrung mit einem Omikuji.
Ich stöberte noch ein bisschen herum, aber es war bis zum Abendessen doch noch mehr Zeit als gedacht, und irgendwie war ich auch zu sehr überwältigt, und so beschloss ich, doch noch nach Akihabara zu fahren und mal zu schauen was mich dort so erwarten würde…