Tag 13: Burg Osaka

Die Burg Osaka ist eine von Japans berühmtesten Burgen. Obwohl von der ursprünglichen Burg nach mehreren Zerstörungen nichts mehr erhalten ist, ist sie aufgrund ihrer Bedeutung für die Vereinigung Japans unter dem Tokugawa-Shogunat eine der wichtigsten historischen Stätten überhaupt.

Auf dem Weg zur Burg kommt man unter anderem am Geschichtsmuseum Osaka vorbei, dass mich auch sehr interessiert hätte, aber (wie fast alle Museen in Japan) am Dienstag leider geschlossen ist. Definitiv etwas für einen weiteren Städtetrip.

Geschichtsstunde in der Burg Osaka

Nach der Schlacht von Sekigahara lag die gesamte Macht in Tokugawa Ieaysus Händen. Trotzdem konnte er sich nicht sicher fühlen, da Toyotomi Hideyori, der Sohn des zweiten Reichseinigers Toyotomi Hideyoshi, weiterhin in Osaka residierte. Unter einem Vorwand zettelte der Shōgun eine Belagerung an, in deren Verlauf der Toyotomi-Clan völlig vernichtet und die Burg geschleift wurde. Sie wurde danach mehrfach wieder aufgebaut, aber letztendlich während der Meiji-Restauration endgültig zerstört. Der Hauptturm und einige andere Teile wurden nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut, wobei von der historischen Bausubstanz nichts erhalten blieb. Der Hauptturm ist im Inneren ein modernes Betongebäude mit einer historischen (sehr schönen!) Fassage und beherbergt ein Museum. Dort kann man die gesamte Geschichte der Burg nachvollziehen.

Tour durch die Burg Osaka

Der Hauptturm der Burg Osaka
Der Hauptturm der Burg Osaka

Über den Burggraben führt eine Brücke und dann ein langer Weg zum Eingang zur Burg. Der Eintritt ist mit 600 ¥ recht günstig. Man muss sich allerdings auf lange Wartezeiten einstellen, wenn man die Tickets nicht vorbestellt hat. Pro-Tip: Mit dem JR-Pass oder diversen anderen Tagestickets bekommt man etwas Rabatt, aber vor allem darf man in einer Fast-Lane an allen anderen vorbei ziehen. Yay 🙂

Wie oben schon beschrieben ist die Burg architektonisch wenig aufregend. Wer sich für eine komplette historische Anlage interessiert, sollte eher nach Himeji fahren. Das Museum ist aber ausgesprochen spannend, man erfährt hier viel über die letzte Phase der Vereinigungskriege. Auch wenn ich das meiste schon kannte, fand ich die Aufbereitung sehr gelungen. Eine gute Mischung aus klassischen Ausstellungen, interaktiven Displays und multimedialem Extramaterial.

Außerdem hat man von der Aussichtsplattform eine tolle Aussicht über die Umgebung. Theoretisch – denn es war sehr voll, und man musste sich wirklich verrenken um einen kurzen Blick zu erhaschen. Das war leider auch in der Ausstellung ein Problem. Man sollte definitiv bequeme Schuhe anziehen, da man viele Treppen steigen muss und auch teilweise länger mal rumstehen muss.

An den Dächern findet man wieder jede Menge vergoldete Shachi, die zusammen mit dem strahlenden Weiß und den grünen Dachziegeln dem Ensemble einen wahrhaft prächtigen Eindruck verleihen. Schade, dass nicht mehr von der Anlage rekonstruiert wurde.

Es gibt noch die Option für ein paar Yen mehr den Nishonomaru Garten zu besichtigen. Dies lohnt sich aber vor allem Abends und/oder zur Kirschblüte. Beides traf für mich nicht zu: auch wenn die Kirschblüte eigentlich schon soweit sein sollte, war davon noch nicht viel zu sehen. Schade.

Bilder – für weitere Informationen auf das jeweilige Bild klicken:

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