Der Meiji Schrein (Meiji Jingū 明治神宮) ist ein Shinto-Schrein, der der Vergöttlichung des Meiji-Kaisers gewidmet ist. Kaiser Meiji führte 1868 Japan aus der langen Zeit der Isolation (wiewohl dies auch durch die Kanonenboot-Politik der Amerikaner erzwungen wurde). In den Folgejahren wurde Japan von einem Feudalstaat zu einer der mächtigsten Industrienationen. Nicht nur deswegen ist Kaiser Meiji in Japan eine der am meisten verehrten Personen der jüngeren Zeitgeschichte.
Der Schrein wurde 1920 (8 Jahre nach dem Tod des Kaisers) errichtet. Im zweiten Weltkrieg wurde er zerstört, aber sofort wieder aufgebaut. Es handelt sich also um eine moderne Anlage, und so kamen bei der Konstruktion auch moderne Materialen wie Beton zum Einsatz. Trotzdem wirkt die gesamte Anlage noch sehr traditionell, was sicher auch an der Lage inmitten eines riesigen Parks in Shibuya liegt. Ganz ähnlich wie der Shinjuku Gyoen ist es auch hier eine Oase inmitten eines der belebtesten Gebiete im Großraum Tokio.
Getting there

Da ich von Shinjuku kam, war es am einfachsten, in Sendagaya auszusteigen. Von dort waren es nur ein paar Minuten, die mich vorbei an einigen Hochhäusern, einem kleinen Ponyhof und einigen Snack- und Eiswägelchen dann zum Eingang des Parks führten. An einem dieser Stände kaufte ich eine Waffel mit einer Art Matcha-Creme – sehr lecker, sehr süß, und genau das richtige, mein Zuckerloch wieder zu füllen. Ich schaute den Kindern beim Ponyreiten zu, während ich die Waffel schnabulierte. Es wurde jetzt richtig warm, und ich ärgerte mich, dass ich kein Kleingeld für den Getränkeautomaten dabei hatte. Auf die Idee, meine Suica zu benutzen, kam ich irgendwie nicht. Aber man lernt ja dazu…
Ein kleiner Spaziergang im Park des Meiji Jingū
Durch das Kitasano Torii gelangte ich dann auf das Gelände. In schönstem Sonnenschein schlenderte ich die Waldwege lang, vorbei am alten Wachthaus. Da ich in Shinjuku schon meine tägliche Dosis „Park“ absolviert hatte, bewegte ich mich zielstrebig auf das Hauptgebäude zu. Man kann sich eigentlich nicht wirklich verlaufen. Ich ließ mir aber trotzdem Zeit.
Nach ein paar hundert Metern erreichte ich dann den eigentlichen Schrein. Es war jetzt Mittagszeit, und der Platz war vollgestopft mit Leuten. Ich schaute mich ein wenig um. Auch hier gab es natürlich viele Gebetsstellen. Ich reihte mich ein und tat das was alle anderen machten: Wunsch denken, verbeugen, zweimal in die Hände klatschen (oder so ähnlich). Eigentlich glaube ich ja nicht an so etwas, aber schaden würde es auch nicht.
Ich machte ein paar Bilder. Besonders gut gefiel mit die Dachkonstruktion mit den schönen Laternen. Das Meiji-Jingū-Museum wäre sicherlich auch interessant gewesen, war aber just an dem Tag geschlossen. Als ich mich dann zum Gehen wandte, bemerkte ich, dass eine Hochzeitsprozession durch das Südtor hereinkam. So etwas hatte ich schon ein paar mal im Fernsehen gesehen. Live ist es aber noch einmal etwas anderes.
Dann begab ich mich aber doch zum anderen Ausgang, diesmal Richtung Harajuku, um die Metro nach Shibuya-Zentrum zu bekommen. Entlang des Weges befinden sich zwei große Lagerregale:
- einmal für französischen Wein (aus der Bourgogne), der irgendwie als Symbol der Freundschaft zwischen Japan und Frankreich dienen sollte (?)
- einmal für Sake aus dem ganzen Land, der quasi als Opfergabe gespendet wird. Ich habe keine Ahnung ob man ich dann auch trinkt, es wäre ja eine schöne Verschwendung wenn nicht…
Ich erreichte dann zügig den Bahnhof und nahm den Zug nach Shibuya, ins größtmögliche Gewusel!
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