Das Hauptziel in Sendai sollte der Zuihōden werden: ein Mausoleumskomplex, der von Date Masamune und seinen Erben errichtet wurde. Ich war extrem gespannt wie sich der Gebäudekomplex im Vergleich zu beispielsweise dem Sensō-ji ausnehmen würde. Immerhin war Date Masamune damals einer der mächtigsten Daimyos und Sendai im Vergleich zu Tokio damals eine Metropole.
Anfahrt
Ich nahm also den Loople, der direkt zum Mausoleum fährt. Es war nicht ganz einfach am Bahnhof Sendai überhaupt die richtige Haltestelle zu finden, aber sobald ich dann an Bord war, war alles easy. Das Wetter war leider eher durchwachsen, und sowohl der Bus als auch die Anlage selber nicht gerade überfüllt. Von der Haltestelle aus darf man ein paar steile Treppen erklimmen – das sollten nicht die letzten auf meiner Rundtour sein. Tokio ist im Vergleich dazu topfeben.
Im Zuihōden
Wie viele andere historische Anlagen wurde auch der Zuihōden im zweiten Weltkrieg völlig zerstört. In den 70er und 80er Jahren wurde der Komplex dann originalgetreu rekonstruiert.
Am Museum vorbei ging es erst einmal zum Haiden, der Gebetshalle. Schon dort fielen mir die unglaublich prächtigen, geradezu überbordenden Dekorationen auf. Ganz anders als beispielsweise im eher schlichten Meiji-Jingu. In der Galerie waren einige wunderschöne Tanataba-Dekorationen ausgestellt.
Durch das Karamon ging es dann zum eigentlichen Mausoleum, welches nach Anweisungen von Date Masamune errichtet wurde. Wenn das Haiden schon prächtig war, fehlten mir her die Worte. Der Kontrast des Goldes und der leuchtenden Farben zu dem schwarzen Holz ist absolut überwältigend. Die Anlage ist gleichermaßen Höhe- als auch Endpunkt der Azuchi-Momoyama-Zeit, die mit der Reichseinigung unter Tokugawa Ieyasu dann endete.
Die Nachkommen von Date Masamune erbauten dann einen weiteren Komplex von Mausoleen:
- Das Kansenden durch den Sohn Date Tadamune
- Das Zennoden durch den Enkel Date Tsunamune
- Und das Myounkaibyo von den späteren Nachkommen
Während die ersten beiden Gebäude sich stilistisch an das eigentlich Zuihōden stark anlehnen, ist das Myounkaibyo deutlich schlichter mit Grabstelen gestaltet. Von dort führt auch ein kleiner Weg zum Okosamagobyō, in dem weitere Kinder des Date-Clans begraben liegen.
Insgesamt ein absolut empfehlenswerter Ausflug für alle, die sich auch für die japanische Geschichte abseits der im Westen bekannten Pfade interessieren 🙂